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Wilhelmshavener Männerchor e.V.
blickt auf eine
140-jährige Chorgeschichte zurück


 

 

 

 © Foto-Masch

 

Der Wilhelmshavener Männerchor e.V., hervorgegangen aus drei Vorläufervereinen konnte aufgrund des Alters seines ältesten Vorläufers 2011 sein 140-jähriges Jubiläum begehen. Bei den drei Vorgängerchören handelte es sich um den Bürgergesangverein Wilhelmshaven, den Männergesangverein Heim von 1894 sowie den Wilhelmshavener Liederkranz (1913).

Der Älteste dieser Chöre wurde bereits im Jahre 1871, also zwei Jahre nach der Namensverleihung Wilhelmshavens durch König Wilhelm I. von Preußen, gegründet. Der gewonnene Krieg 1870/71 gegen Frankreich und die daraus folgende zunehmende patriotische Haltung und Freude am geselligen Kreis in den deutschen Landen mag auch Auslöser für die Gründung ein Bürgergesangvereins in Wilhelmshaven gewesen sein. Jedenfalls waren der Zuspruch und der Zulauf an Mitgliedern in jener Zeit enorm. Das Singen im Verein, wie auch das Vereinsleben allgemein, sollte wohl auch ein wenig von der oft harten und mühevollen Tagesarbeit ablenken.

Im Jahre 1894 folgte die Gründung eines weiteren Männerchores in Wilhelmshaven, der "Männergesangverein 'Heim' Wilhelmshaven von 1894".

Auch hier stand die Pflege des Chorgesangs und des deutschen Liedgutes im Vordergrund der Vereinstätigkeit. In über hundert Jahren Vereinsgeschichte haben elf Chorleiter und 16 Vorsitzende mit addiert mehr als 400 aktiven Sängern für viele kulturelle Höhepunkte gesorgt und regelmäßige Sängerfahrten, Chorkonzerte und sonstige öffentliche Auftritte organisiert.

Am 19. Februar 1913 wurde der Gesangverein "Wilhelmshavener Liedertafel (1913)" unter der Führung von Georg Raddau gegründet. Innerhalb von 14 Tagen meldeten sich 39 sangesfreudige Herren, um sich fortan dem Chorgesang zu widmen. Als Sängerlokal wurde das "Franziskaner" bestimmt. Dieser Chor war so beliebt, dass bereits im Juli desselben Jahres weitere zwölf Herren in den Verein aufgenommen werden konnten. Im Jahre 1919 wurde der Vereinsname in "Wilhelmshavener Liederkranz (1913)" geändert, um eine Verwechslung mit der"Bürgerliedertafel" zu vermeiden.

Leider sind schriftliche Aufzeichnungen über die Entwicklung und Tätigkeit der Chöre im Laufe der Jahrzehnte verloren gegangen. Lediglich für den "Wilhelmshavener Liederkranz (1913) konnte noch auf einige wenige Aufzeichnungen zurückgegriffen werden, die im Folgenden wiedergegeben werden sollen, da sich auch Aufschluss über das Vereinsleben vor dem Hintergrund der jeweilig herrschenden wirtschaftlichen und politischen Situation geben.

Im Gründungsjahr 1913 erhält der Dirigent (Herr Klimm) für seine Tätigkeit eine Aufwandsentschädigung von 15 Mark im Monat. Zehn Jahre später, am 26.6.1923 wurde diese aufgrund der damals grassierenden galoppierenden Inflation auf monatlich 25.000,-- Mark festgelegt. Die monatlichen Beiträge der Mitglieder beliefen sich auf 600 Mark, es wurde ein Eintrittsgeld von 1.000,-- Mark erhoben und für das Vereinsabzeichen mussten 5.000,-- Mark gezahlt werden. Bereits einen Monat später, am 24.7.1923 wurde der Monatsbeitrag für Aktive auf 50.000,-- Mark und für Passive auf 25.000,-- Mark festgelegt. Um das Entgelt für den Chorleiter nicht laufend neu festlegen zu müssen, wurde beschlossen, dieses nach dem Wert von drei Glas Bier pro Übungsabend zu bemessen.

Aber auch in dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit werden Chorgesang und Vereinsleben weiter gepflegt. Im Jahre 1928 fahren zehn Sänger für vier Tage zum Sängertag nach Wien.
Dem Protokoll vom 10.1.1928 ist zu entnehmen, dass sich Pfarrer Ronneberger von der Christuskirche in einem Schreiben für die Mitwirkung bei der Weihnachtsfeier in der Christuskirche bedankt. Damit ist belegt, dass die auch heute noch regelmäßig in der Christus- und Garnisonkirche aufgeführten Adventskonzerte, an denen sich auch der Wilhelmshavener Männerchor beteiligt, mindestens seit 1927 durchgeführt werden.

Während der NS-Diktatur nach 1933 wurden im Rahmen der sog. "Gleichschaltung" alle Wilhelmshavener Männerchöre in den "Jadestädtischen Männerchor" überführt.

Im Jahre 1936 begann eine lange währende Freundschaft zu dem Männergesangverein Germania Sandhausen. Der Chor fuhr zu einem Freundschaftsbesuch nach Sandhausen bei Heidelberg, und bereits im Folgejahre fand ein Gegenbesuch in Wilhelmshaven statt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg reorganisierten sich die Chöre wieder, die Mitglieder fanden wieder in ihren Vereinen zusammen und neue Mitglieder kamen dazu. So nahm der "Männergesangverein Liederkranz" 1948 seine Chortätigkeit wieder auf.

Allgemein blühte das Chorwesen wieder auf; so weisen die Aufzeichnungen auf große Chorkonzerte und mannigfache Aktivitäten hin.

Einige davon sollen nachstehend wiedergegeben werden:

13.11.1953

Großer Chorabend im Schützenhof mit allen Wilhelmshavener Chören

4.4.1956

Chorkonzert im Stadttheater mit den Chören "Liederkranz"
und "Rüstringer Liedertafel

Oktober 1957

Konzert der Wilhelmshavener Kreisgruppe im Stadttheater,
Leitung: Walter Erhard

1. - 3.6.1963

Pfingstkonzert im Schützenhof, Leitung: Hugo Müller, zusammen mit den Gastvereinen Sandhausen/Heidelberg und Mühlheim-Broich

29.9.1968

Sängerfahrt nach Sandhausen

1973

Gegenbesuch des MGV Sandhausen in Wilhelmshaven

5. - 6.5.,1984

Landeschorfest des Oldenburgischen Sängerbundes in Wilhelmshaven, verbunden mit einem Konzert im Stadttheater

17.6.1988

Jubiläumskonzert zum 75-jährigen Bestehen des "Liederkranzes" im Stadttheater Wilhelmshaven.

20.5.1990

Tage der Musik in der Stadthalle; Liederkranz beteiligt sich mit "My Fair Lady"

Leider muss konstatiert werden, dass die klassischen vierstimmigen unbegleiteten Männerchöre seit einiger Zeit allgemein in Deutschland an Attraktivität verlieren. Eine nennenswerte Zahl sangesfreudiger Männer bevorzugt offenbar anderes Liedgut mit instrumentaler Begleitung, sonst wäre der Zulauf zu den Shanty-Chören wohl kaum zu erklären. Die klassischen Männerchöre versuchen durch Einstudierung auch moderner Chorliteratur der Überalterung und dem Nachwuchsmangel entgegen zu wirken, ohne das klassische Repertoire bspw. von Zelter und Silcher aufzugeben.

Von dieser Entwicklung konnten sich auch Wilhelmshavener Chöre nicht abschotten. Als der Bürgergesangverein im Jahre 1998 mangels Sängern nicht mehr singfähig war, entschloss man sich, eine Singgemeinschaft mit dem "Liederkranz" einzugehen, wobei die Vereine rechtlich zunächst noch ihre Selbständigkeit behielten. Ab 1.1.2000 erfolgte dann auch vereinsrechtlich ein Zusammenschluss zum Wilhelmshavener Männerchor e.V., wobei sich auch der dritte Chor, der Männergesangverein "Heim" an dieser Fusion beteiligte.

Damit war die Singfähigkeit als Voraussetzung für eine Vielzahl von Aktivitäten wieder hergestellt. Auf einige regelmäßig wiederkehrende bzw. herausragende Veranstaltungen der letzten Jahre sei nachstehend hingewiesen:

 

  • regelmäßige Adventskonzerte in Wilhelmshavener Kirchen und "umzu" sowie im
    St. Willehad-Hospital,
  • regelmäßige Auftritte in der Wilhelmshavener Konzertmuschel am jährlich wiederkehrenden "Tag des Liedes"
  • Teilnahme an den vom Sängerkreis ausgerichteten "Benefiz for Kids"-Konzerten am Wilhelmshavener Pumpwerk
  • Konzert mit den Ural-Kosaken in der Kirche St. Peter (2008),
  • Benefiz-Konzert mit dem Bundespolizeiorchester im Gorch-Fock-Haus (2008)
  • Auftritt im Park der Gärten in Bad Zwischenahn (2010, 2012)

Ein ganz besonderes Highlight war das im Jahre 2009 in der Stadthalle durchgeführte Konzert mit dem Philharmonic Volkswagen Orchestra, das anlässlich des bevorstehenden 140-jährigen Jubiläums am 16. September 2011 seine Fortsetzung fand.

Wir vom Wilhelmshavener Männerchor freuen uns, dass sich der in Wilhelmshaven bestens bekannte und beliebte frühere Chef des 1. Marinemusikkorps Nordsee bzw. des Luftwaffenmusikkorps 3, Herr Kapellmeister Michael Wintering, nach seiner Pensionierung bereit gefunden hat,  unserem Chor als Chorleiter zur Verfügung zu stehen.

Abschließend wird noch darauf hingewiesen, dass die Reinerlöse aus unseren Benefiz-Konzerten an gemeinnützige, karikative Einrichtungen gespendet werden.